Orgel­infos

Tradition und moderne Technik

Die Rieger-Orgel in St. Katharinen, eingeweiht im Oktober 1990, kombiniert auf einzigartige Weise traditionelle und moderne Elemente. Sie verzichtet auf Imitationen und präsentiert stattdessen einen einzigartigen Charakter, der die Vielfalt musikalischer Traditionen mit neuester Technologie zu einem großen Ganzen vereint.

Ihren ausgezeichneter Klang, eine Mischung aus barocken und romantischen Einflüssen, verdankt sie nicht zuletzt der Arbeit des Intonateurs Oswald Wagner. Diese Orgel repräsentiert nicht nur ein Meisterwerk der Handwerks-, sondern auch einer Klangkunst, die man in ihrer vollen Pracht persönlich erleben muss.

Fakten

  • Orgelbauer: Rieger Orgelbau GmbH, Österreich
  • Fertigstellung: 1990, Einweihung am 28.10.1990
  • Register: 54, Werke: III / P, Tonumfang: C – g3 / C – f1

Aus der Geschichte

Orgeln von Ettlin bis Rieger

Als 1681 der Neubau der St. Katharinenkirche vollendet war, übernahm man zunächst noch die Orgel, die Lorenz Ettlin um 1626 für die Vorgängerkirche erbaut hatte.
Erst gut 100 Jahre später, am Sonntag vor Weihnachten 1779, wurde dann zum ersten Mal eine neue Orgel gespielt, die man von den Gebrüdern Stumm aus Rhaunen/Hunsrück hatte bauen lassen – damals wohl die führenden Orgelbauer im Bereich des Mittelrheins. 43 Register waren verteilt auf drei Manuale und Pedal.
Das prächtige Gehäuse, über dem Altar platziert, blieb bis zur Zerstörung der Kirche im Bombenhagel des 22. März 1944 erhalten; allerdings war das ursprüngliche Pfeifenwerk mittlerweile durch Neubauten von Walcker/Ludwigsburg (1856) und später Steinmeyer/Öttingen (1909) ersetzt worden.

Im Rahmen des Wiederaufbaus der Kirche erhielt erneut die Firma Walcker den Auftrag zum Bau einer Orgel, die am 24. Oktober 1954 in Dienst genommen wurde.

Im Laufe der Jahre zeigte diese Orgel aber immer größere klangliche und technische Mängel, die sogar zum Abbruch von Konzerten zwangen, so dass der Orgelsachverständige Prof. Dr. Reinhard Menger dringend zu einem Neubau riet.
Im Rahmen ihrer Dotationspflicht begann die Stadt Frankfurt am Main mit den Planungen. Aus den vorliegenden Angeboten wurde die österreichische Firma Rieger Orgelbau aus Schwarzach/Vorarlberg ausgewählt und erhielt Ende 1988 den Auftrag zum Bau einer neuen Orgel für St. Katharinen.
In nur 22 Monaten Bauzeit, davon 16 Wochen in der Kirche, wurde das Instrument fertiggestellt und konnte am 28. Oktober 1990 eingeweiht werden.

Diese Orgel stellt weder das stilistische Konglomerat einer „Kompromiss-Orgel“ dar, noch kopiert sie einfach eine bestimmte Richtung älteren Orgelbaus. Aus verschiedenen orgelbaulichen Traditionen hat Rieger ausgewählt und traditionelles Handwerk mit moderner Technik zu einem „organischen“ Ganzen verschmolzen.

Wir finden in der Disposition Elemente aus Barock und Romantik, die sich zu einer Klangpersönlichkeit formen, die in ihrer Ambivalenz von Kraft und Melancholie getreuer Spiegel des Intonateurs Oswald Wagner ist, der in den zehn Wochen der Intonation diese Orgel zu einem wahren Kunstwerk rundete, bei dem das Ganze eben mehr ist als die Summe seiner Teile.

Aber so etwas können Worte nicht beschreiben, das muss man hörend erleben!

Informationen zur Disposition der Rieger-Orgel finden Sie hier.

Bis zum 22. März 1944

Der Prospekt der Stumm-Orgel

1954

Die Walcker-Orgel

1990

Die Rieger-Orgel

2025

Seien Sie gespannt!